Lesenswertes

Was und wie wir hören

Schallplatten können im Idealfall Frequenzen von 15 bis mehr als 25 000 Hertz (25 Kilohertz) übertragen,  in der Realität ist meistens bei 12,5 Kilohertz Schluss. CDs sind auf 20 bis 20 000 Hertz ausgelegt, Super Audio CDs (SACD) auf 20 bis 100 Kilohertz. Sie können auch Musik aus fünf Kanälen abspielen. Zum Vergleich: Ganz junge Menschen, die sehr gut hören, können das Frequenzspektrum einer CD wahrnehmen. Mit zunehmendem Alter – ab 18 Jahren  – schwindet die Empfindlichkeit des Ohrs vor allem für hohe Töne deutlich, bei 16 000 Hertz ist recht schnell Schluss. Wer älter als 60 Jahre ist oder viel laut hört, am Arbeitsplatz Maschinenlärm, als Profimusiker oder in der Disko, wird kaum mehr höhere Töne als 12,5 Kilohertz hören.  Eine fortissimo gespielte Violine entwickelt am Ohr des Geigers immerhin fast 110 Dezibel. Die gute alte Hifi-Norm, von der die meisten Musikfreunde schon einmal gehört haben, schrieb für  Studiogeräte (!) einen Frequenzbereich von 80 Hz bis 8000 Hz vor.

Wesentlich für unser Hören ist der  ist der sogenannte Brillanzbereich zwischen 3000 und 7000 Hertz, denn im Bereich um 4000 Hz ist das Gehör am empfindlichsten. In diesem Bereich gewinnen Stimmen Artikulation und Instrumente Glanz und Räumlichkeit. Im Präsenzbereich zwischen 1000 und 4000 Hertz liegen die Sängerformanten (Obertöne der Stimmen). Besitzer älterer Stereo-Anlagen werden sich erinnern: Da gab es oft einen Schalter, der die Lautstärke des Präsenzbereiches leicht anhob. Auch mancher Lautsprecherhersteller bedient sich diesen Tricks. Diese Präsenzanhebung kommt unseren Hörgewohnheiten entgegen. Tiefe Töne von weniger als 200 Hertz können wir kaum mehr präzise orten. Für Stereo-Anlagen und Heimkinos hat das den  Vorteil, dass der Subwoofer nicht in der Mitte des Stereo-Dreiecks platziert werden muss.

Ein Sänger, ein guter Bass, singt so in etwa zwischen 90 und 350 Hertz, ein Tenor zwischen 130 und 500, eine Sopranistin zwischen 250 und knapp 1175 Hertz. Eine Geige spielt bis knapp 4000 Hertz, ein Flügel von 27,5 bis knapp 4200 Hertz. Das alles sagt aber überhaupt nichts über die Klangfarben eines Instruments oder eine Stimme aus. Unser Klangempfinden prägen maßgeblich Formanten und  Obertöne – und die können eben die 20 000 Hertz erreichen. Das ist auch der Grund dafür, dass alle guten Hifi-Ketten von der Platte oder CD über die Verstärker und Lautsprecher Töne bis mindestens 20 Kilohertz wiedergeben sollten.

Von Signalen und Weichen

Nein, Sie sind nicht im Modellbahnladen. Hier geht es um die Box. Unter Box verstehen wir eine Schachtel zur Aufbewahrung von Kleinteilen oder Krimskrams. Erst auf einer Hifi-Seite wird die Box zur Lautsprecherbox – und teuer.

Eine Lautsprecherbox ist keine Schachtel mit zwei Lautsprechern vorn dran. Boxen haben ein kompliziertes elektronisches Innenleben und sind aufwändig konstruiert. Man sieht es ihnen nur nicht an. Grundsätzliches zu den Lautsprechertypen finden Sie im Kapitel Schallwandler. Hier soll es nur um einen Blick in die Box gehen, aber ohne ein wenig Technik klappt das auch nicht.

Lautsprecherboxen sollen stabil und schwer sein, damit ihre Seiten nicht flattern, es also keine Gehäuseresonanzen gibt, und sie vor lauter Vibration auf dem Boden davonhoppeln. Gute Boxen, die größer als eine Schuhschachtel sind, sind deshalb innen verstrebt. Je massiver sie dadurch werden, desto besser. Manche sind auch noch mit Quarzsand gefüllt, damit sie stehen wie ein Fels.

Die meisten heute verkauften Boxen haben eine Öffnung, in der kein Lautsprecher steckt. Dies ist ein Indiz dafür, dass es sich bei Ihnen um eine Transmissionline-Box oder um eine Bassreflexbox handelt. Im Gegensatz zu den vollständig geschlossenen Boxen nutzen sie den Schallanteil, der von den Rückseiten der Lautsprechermembranen erzeugt wird, um eine kräftigere Basswiedergabe zu erreichen. Transmissionline- oder auch TM-Boxen leiten ihn durch ihr verschachteltes Innenleben über einen künstlich verlängerten Weg nach außen. In diesen innerhalb der Box meist durch eingeleimte Bretter entstehenden Faltungen bilden sich stehende Wellen. Die verbessern die Basswiedergabe. Die Länge dieser inwendigen Kanäle lässt sich präzise berechnen. Kritiker dieses Prinzips bemängeln, dass die Schallwellen, die durch diese Kanäle laufen, dadurch natürlich nicht gleich schnell wie jene Töne beim Hörer ankommen, die direkt von den Frontlautsprechern der Box abgegeben werden. Dadurch verliere das Klangbild an Präzision. Zudem gilt: Transmissionlines sind kompliziert und aufwändig zu bauen. Oft muss zur Unterdrückung unerwünschter stehender Wellen auch noch einen Helmholtz-Resonator eingebaut werden, grob gesagt eine Box in der Box.

Bassreflexboxen nutzen ebenfalls den rückwärtigen Schallanteil der Membranen zur Bassverstärkung. Das Innenvolumen der Box wird als Resonator genutzt, dieser Schall wird durch eine einfache Öffnung oder ein Rohr ins Freie entlassen. Die Konstruktionsweise ist einfacher als die der Transmissionline, aber nicht so effektiv. Ihr Nachteil: Es können Tunnel-Resonanzen und Strömungsgeräusche entstehen.

Dann gibt es noch die Hörner, die Hornlautsprecher, die einen mehr oder weniger großen Schalltrichter haben. Man kennt ihr Prinzip Grammophon oder vom Megaphon, der Flüstertüte der Polizei. Hörner, die durchaus auch gedreht oder gefaltet sein können, haben einen unübertroffenen Wirkungsgrad, sind sehr schwer zu bauen, selten klangneutral – aber lassen ihre Fans in Verzückung geraten.

Für alle drei Konstruktionsprinzipien gilt: Es steckt viel Rechenarbeit im Bau dieser Gehäuse. Ihr Volumen und die Länge des Bassreflexrohres oder der TM müssen präzise auf die verwendeten Lautsprecher abgestimmt sein, sonst klingen die Boxen brummig oder verwaschen, die Höhen werden untergebuttert oder das Ding tönt spitz.

Ebenso viel Rechenarbeit steckt im elektronischen Teil der Box. In jeder ernst zu nehmenden arbeitet nämlich Elektronik, die Frequenzweiche. Ihre Aufgabe ist es, das Signal, das aus dem Verstärker kommt, den einzelnen Lautsprechern in der Box zuzuteilen. Die Basslautsprecher bekommen über diese Weiche die tiefen Frequenzen zugewiesen, die Hochtöner die hohen. Das Ziel ist es, jedem einzelnen Lautsprecher genau jenes Frequenzspektrum zuzudiktieren, das er am besten wiedergeben kann. Und zwar so präzise, dass es nahtlos ans Frequenzspektrum des nächsten Lautsprechers anschließt und alle Frequenzen gleich laut und unverfälscht wiedergegeben werden. Das ist schlechterdings unmöglich, aber schon eine weitgehende Annäherung wäre eine hohe Kunst, wenn man sie denn überhaupt verfolgte. Die Frequenzweichen bestehen aus Widerständen und Kondensatoren. Sie filtern das Eingangssignal nur, brauchen also keine eigene Stromversorgung.

Logisch ist, dass Boxen, die mit drei oder mehr Lautsprechern bestückt sind, eine aufwändigere Frequenzweiche benötigen als Boxen mit nur zwei Lautsprechern. Bei den Dreiwege-Boxen oder „Dreiwegerichen“ müssen die Weichen den Übergang zwischen den Lautsprechern für Bässe an die Mitteltöner und dann von diesen an die Hochtonspezialisen managen. Je nach Güte können Weichen für Dreiwegeboxen mehr als ein Kilo wiegen und mehr als ein Dutzend Bauteile haben. Generall gilt: Weniger ist besser. Logisch auch, dass die Qualität der Weichenberechnung und die Güte der Bauteile erheblichen Anteil an der Klangqualität haben. „Zweiwegeriche“ sind einfacher zu bauen, die Frequenzweiche muss nur einen Übergang meistern und kann deshalb viel schlanker ausfallen als bei Boxen mit drei Chassis.

Die Rechenaufgaben erledigen heute ausgefeilte Computerprogramme individuell für hunderte von Lautsprecherchassis im Handel. Es lässt sich sichtbar simulieren, wie eine Box klingt. Und wenn der Konstrukteur dann die Spulen und Widerstände für die Frequenzweiche zusammengelötet, das Gehäuse getischlert, alles zusammengefügt und endlich seine neue Box mit dem Verstärker verbunden und eingeschaltet hat – dann geht er erst einmal aus dem Raum und möglichst schlafen. Neue Lautsprecher müssen nämlich eingefahren werden wie weiland Autos. Erst wenn sie gut einen Tag lang Musik gespielt haben, klingen sie einigermaßen so, wie sie auch für den Rest ihres Lebens klingen werden. Die Box spielt zunächst ins Messmikrophon, der Computer analysiert den Frequenzverlauf und malt ihn in schönen Kurven auf den Bildschirm. Und so manches Mal wird sich der Konstrukteur mit Grausen von seiner Schöpfung abwenden. Erst jetzt kommen nämlich seine Ohren und seine Erfahrung ins Spiel. Er hat viele Möglichkeiten, nachzujustieren. Er kann die Bauteile und Parameter der Frequenzweiche ändern, am Gehäuse Dämmwolle einführen oder den Bassreflexkanal verändern und er kann ganze Chassis austauschen. Die Konstruktion einer Box ist ein aufwändiges und langwieriges Geschäft trotz aller Möglichkeiten, die heute Computer bieten.  Referenz ist und bleibt das Ohr, nicht das Messmikro. Der Konstrukteur wird dank seiner Erfahrung entscheiden können, wie seine Box klingen soll. Wahrscheinlich wird er sie gar nicht unbedingt linear haben wollen, sondern den Grundtonbereich anheben, damit Stimmen und Sprache bevorzugt klingen. Boxenbau ist Erfahrungssache. Und Erfahrung sammelt man bekanntermaßen nur mit der Zeit und die wiederum ist Geld – auch beim Lautsprecherbau.

Es irrt übrigens, wer meint, ein Breitbandlautsprecher, also einer, der von den tiefen bis zu den hohen Frequenzen alle Töne darstellen kann, brauche keine Frequenzweiche. Die heißt bei ihm Korrekturnetzwerk und soll verhindern, dass konstruktionsbedingt die tiefen Töne zu kräftig und die hohen zu mickrig rauskommen. Selbst in einfachen Boxen steckt also Elektronik, wenn auch bescheidene.

Eine besondere Form der Lautsprecher sind  Aktivboxen. Sie beziehen ihr Signal direkt vom Vorverstärker – immer häufiger auch rein digital – und haben die Endstufe eingebaut. Die besten von ihnen haben eigene Endstufen für jedes Lautsprecherchassis, sodass jedes individuell angesteuert werden und der Klang an die Raumverhältnisse angepasst werden kann. Diese Lautsprechboxen benötigen, sofern sie nicht per Funk mit ihrer Signalquelle verbunden sind, zwei Kabel: eine für das Signal von der Vorstufe und eines für den Stromanschluss. Sie sind die aufwändigsten und teuersten, können allerdings auf Tricks wie eine Transmissionline verzichten, weil bei ihnen die Lautsprecher ja individuell und jederzeit veränderbar elektronisch angesteuert werden können.

Bei vielen Boxen mit drei Lautsprechern an der Front täuscht das Aussehen: Um tiefe Töne, die Bässe, erzeugen zu können, müssen Lautsprecher viel Luft bewegen, brauchen viel Hubraum. Es ist wie beim Motorrad: Hubraum ist alles.  Deshalb bauen die Konstrukteure gern zwei kleinere Tiefmitteltöner ein, um die Membranfläche für die tiefen Töne auf diese Weise zu verdoppeln. Auch wenn drei Lautsprecherchassis drinstecken, sind das nur Zweiwegeboxen. Ebenfalls auf dem Holzweg ist, wer glaubt, in einer Box mit nur einem Lausprecher wäre nur einer drin. Bei ganz trickreichen Konstruktionen sitzt der kleine Lautsprecher für die hohen Töne in der Mitte der Membran des Tief- und Mitteltöners. Koaxiallautsprecher heißen diese genialen Spezialisten. Die große Membran des Tief-Mitteltöners sorgt für den Schalldruck und die tiefen Frequenzen, die kleine Membran des Hochtonspezialisten für die Feinauflösung und die Höhen. Diese Schallquelle gilt als ideal punktförmig.

Eine oft gestellte Frage im Verkaufsgespräch: Soll ich mehr in die Lautsprecher oder in die Hifi-Anlage – also Verstärker, CD-Player oder Streamer investieren. Grundsätzlich gilt natürlich: Was hinten rauskommt kann nur so gut sein wie das, was vorn reinkommt. Will heißen: Die Eingangsqualität muss gut sein, denn aus drittklassigen Verstärkern kann auch die beste Box nichts mehr rausholen. Allerdings ist die Qualität selbst mittelpreisiger Hifi-Anlagen inzwischen so gut, dass es sich lohnt, am Eingang ein wenig zu sparen und dafür am Ausgang, also an der Box, zu investieren. Die Box ist das schwächste Glied der Stereo-Anlage, aber sie entscheidet ganz maßgeblich unser Hörerlebnis, weil sie die elektrischen Impulse des Verstärkers individuell einfärbt. Verstärker mit linearer, theoretisch unverfälschter Frequenzausgabe zu bauen, ist nicht mehr so schwierig. Boxen mit natürlich klingender Frequenzabgabe zu bauen hingegen schon. Die Konstrukteure der Lautsprecher ringen ebenso engagiert wie die Hörer, ob der lineare Frequenzgang sinnvoll ist oder ob es doch ein wenig wärmer sein soll, was aus den Boxen strömt, ob der Grundtonbereich womöglich leicht angehoben werden soll und die Höhen doch nicht zu spitz sein dürfen. Die Unterschiede sind beträchtlich: Eine Stereo-Anlage klingt mit verschiedenen Boxen höchst unterschiedlich. Wer sich heute für eine gute mittelpreisige Stereoanlage und sehr gute Zweiwegeriche entscheidet, macht erst einmal nichts falsch.

Erleben Sie es selbst: Kommen Sie Hören.

Platten rippen - einfach aber zeitaufwändig

Da hat einer nun tausend Schallplatten und hört sie kaum mehr, weil er mit der Zeit gegangen ist und  seine Musik vom Hausserver streamt oder aus dem Internet saugt. Viel bequemer so, sagt er und überlegt, ob er sein Vinyl zu Ebay geben soll.

Bloß nicht! Gute alte Platten sind durch nichts zu ersetzen. Ihr Klang mit einem guten Plattenspieler ist superb, und echte Raritäten oder Schätzchen sind womöglich auch dabei. Wer dennoch meint, das Plattenputzen und –auflegen sei zu aufwändig und passe nicht mehr in die Zeit, der kann seine Vinyl-Schätze ja digitalisieren oder rippen, wie der Fachmann sagt.

Das ist für jeden, der halbwegs versiert mit einem Computer umgehen kann, einfach, aber zeitaufwändig. Echtzeitaufwändig wäre der richtige Ausdruck, denn im Gegensatz zum Einlesen einer CD auf eine Festplatte funktioniert das Digitalisieren einer Platte nur über ihr Abspielen, dauert im Schnitt also zwei mal 20 bis 25 Minuten.

Wer seine Schallplatten digitalisiert, speichert jeden Knackser mit. Also gilt es, ganz besondere Sorgfalt walten zu lassen. Der Plattenspieler muss perfekt justiert, die Platte penibel gereinigt sein. Wenn der Plattenspieler schon immer zur Stereoanlage gehört, schließt man einfach den Hochpegel-Ausgang des Verstärkers über ein Adapterkabel – meist von Chinch zu Miniklinke – an den Soundeingang des Computers an. Die Software der Wahl zum Aufnehmen heißt Audacity. Es gibt sie kostenlos für Mac, Windows und Linux. Sie bringt alle notwendigen Werkzeuge mit und ist einfach zu bedienen. Im Internet gibt es zudem Anleitungen und Foren, die weiterhelfen. Garageband, bei allen Macs dabei, ist nur zweite Wahl, weil das punktgenaue Editieren damit nicht möglich ist. Das ist aber wichtig, um Knackser präzise herausschneiden zu können.

Alternativen sind neue Plattenspieler mit USB-Ausgang, die direkt an den Computer angeschlossen werden können. Die Qualität dieser Plattendreher und ihrer Tonabnehmer ist aber  überwiegend recht bescheiden. Wer jahrelang ambitioniert Schallplatten gesammelt hat, hat bestimmt einen viel besseren Plattenspieler zu Hause und sollte ihn auch verwenden. Hier muss sich jeder über seine Ansprüche klar werden. Sind sie hoch, soll das Analog-Feeling wirklich in bestmöglicher Qualität digital konserviert werden, lohnt sich die Investition in zusätzliche Hardware, einen Phono-Vorverstärker und einen A/D-Wandler möglichst mit USB-Ausgang, also ein Gerät, das den Wechselstrom vom Verstärker digitalisiert. Diese externen Wandler sind meist um Klassen besser als die Soundchips auf den Platinen der Computer oder die eingebauten Soundkarten. Empfehlenswert sind die Pro-Ject Record Box USB für knapp 100 Euro,  der NAD PP4, ein Phono-Vorverstärker mit vielseitigen Anschlussmöglichkeiten für knapp 200 Euro und der Rega fono Mini USB für etwa 120 Euro. Alle drei haben einen USB-Ausgang für den direkten Anschluss an den PC. Besser geht immer und ist für denjenigen notwendig, der seine Platten besser als in CD-Qualität rippen möchte. Anstatt mit 16 Bit bei 44,1 kHz Abtastfrequenz digitalisieren hochwertige Wandler mit 24 Bit 96 kHz. Wer seinen Plattenspieler mit einem der oben genannten Geräte  über das USB-Kabel direkt mit seinem Computer verbindet, hat die kürzest mögliche  Verbindung erreicht und den unter Umständen qualitätsmindernden Umweg über seine Stereoanlage vermieden.

Vor dem Loslegen verlangt Audacity noch einige Angaben. „Stereo“ etwa. Dann wählen sie die bestmöglich Qualität – abhängig von Ihrem A/D-Wandler bzw. Ihrer Soundkarte. Das Programm ist leicht zu bedienen – alle nötigen Tipps gibt es im Internet. Beim Plattenspieler Nadel auf die Rille senken – und mit dem Druck auf den Aufnahmebutton des Programms die Aufzeichnung starten.

Die Lautsprecher Ihrer Stereoanlage sollten Sie ausschalten, wenn möglich aber mit einem Kopfhörer Aufnahme und Aussteuerung kontrollieren. Die lauteste Stelle der Platte sollte den 0-dB-Wert gerade erreichen. Bleibt sie ein weniger drunter, ist das nicht schlimm, das lässt sich nachträglich  normalisieren. Drüber führt aber zu unkorrigierbaren Verzerrungen. Praktischerweise lässt man eine Seite der Platte ganz durchlaufen. Audacity zeigt die Musik in schönen Wellen-Kurven auf dem Monitor. Sie können hineinzoomen, einzelne Tracks abtrennen und separat speichern. Laute Kratzer sind als Ausreißer in den Kurven leicht auszumachen. Sie lassen sich präzise herausschneiden. Auf Scratch- und Rumpelfilter sollten Sie wenn möglich verzichten. Rippen Sie eine CD, stellen viele Programme automatisch eine Verbindung zu Internet-Datenbanken her. Titel und Tracks werden erkannt und automatisch in die Metadaten der Files geschrieben. Beim Digitalisieren von Platten müssen Sie die Metadaten manuell eintragen. Das kostet Zeit – wie ganz allgemein das Digitalisieren analoger Vorlagen. Wer schon einmal Dias digitalisiert hat, kann ein Lied davon singen. Wer die Zeit nicht aufbringen und auch keinen computeraffinen Schüler mit einem Ferienjob versorgen möchte, kann Firmen mit dem Digitalisieren seiner Platten beauftragen. Das ist nicht billig, mindestens zwölf Euro pro Platte müssen Sie veranschlagen.

Aber das Rippen macht auch Spaß, weil man seine Platten unterm Kopfhörer ganz genau anhören und Fehler und Knackser aufspüren muss. Sie zu eliminieren ist chirurgische Präzisionsarbeit. Audacity macht das zwar einfach, aber Ehrgeiz und Jagdfieber gehören schon dazu. Geschnitten werden muss immer auf der Null-Linie der Kurve. Wenn man`s geschickt bewerkstelligt, sind die kleinen Schönheitsoperationen nicht zu hören. Ohnehin wird man nur seine analogen Schätze rippen, keine Dutzendaufnahmen, die wahrscheinlich ohnehin schon digitalisiert bei verschiedenen Musikdiensten herumliegen. Wer seine mühsam gerippten Scheiben als Mp3-File abspeichert, verschenkt ein Menge Analog-Feeling. Flac- oder ALAC-Dateien (für Macs) sind nicht nur verlustfrei, sondern speichern auch Metadaten.

Die Hifi-Galerie hat als Vorführplatte für ihre Plattenspieler zum Beispiel eine Scheibe der philippinischen Sängerin Jheena Lodwick, die immer wieder Kunden begeistert. Platten von ihr sind kaum mehr zu bekommen, auch für CDs müssen atemberaubende Preise bezahlt werden. Ähnliches gilt für viele historische Klassik-Aufnahmen oder Direktschnitt-Platten aus den 80ern, die oft von überragender Qualität sind. Da lohnt es sich, digitale Kopien zum privaten Gebrauch anzufertigen, schon allein deshalb, um die Schätze zu schonen. Auch Schellack-Sammler rippen gern, die Musik wird dadurch universeller verfügbar.

Übrigens: Die Hifi-Galerie führt eine kleine, aber sehr feine Auswahl hervorragend klingender Schallplatten auf schwerem Vinyl aus dem Sieveking Soundvertrieb. Wer sich eine dieser Scheiben kauft und die Platte zu Hause digitalisiert, hat das Beste aus zwei Welten: Zum genussvollen Zelebrieren die schwere Platte, zum Nebenbeihören vom Streamer die gerippte Musik auf der Festplatte. Kommen Sie Hören.

Immer Wunschkonzert, überall

Die ganze Musik – überall. Das wäre schön. Gibt es aber nicht. Aber ziemlich viel Musik fast überall, die gibt es. Musik-Streamingdienste bieten sie übers Internet an. Streaming heißt, dass die Musik wie ein großer breiter Strom durchs Netz fließt und man ihn nur anzuzapfen brauchte. Doch wie ein echter Strom hat auch dieser Schnellen, Untiefen und Tücken. 

Voraussetzung für das Streamen ist eine stabile ununterbrochene Internetverbindung. Der permanente Musikstrom belastet das  Datenvolumen – wichtig vor allem für Smartphone-Hörer. Aber wer darauf keine Rücksicht zu nehmen braucht, hat den ganzen Tag Wunschkonzert. Zwar spielen auch die meisten Radiosender oder tausende von Internet-Radios mehr oder weniger den ganzen Tag Musik. Aber bei den Streaming-Diensten kann der Kunde selbst aussuchen und in Playlists zusammenstellen, was er hören möchte. Viele bieten auch Vorschläge, stellen Jazz-, Klassik-, Rock- oder Pop-Neuheiten, -Klassiker oder das gängige Repertoire zusammen, so dass der interessierte Vielhörer auf dem Laufenden bleibt. 

Für Freunde der gängigen Pop- und Rockstars ist das Angebot aller Anbieter eine Wucht. Klassik-Liebhaber mit ausgefallenen Wünschen, die Interpretationen vergleichen wollen oder Aufnahmen aus alten Zeiten suchen, die also abseits des Mainstreams fischen und forschen wollen, kommen noch oft zu kurz. Das Angebot ist noch lückenhaft, wächst aber stetig. Im Zweifelhilft der Weg in einen CD-Laden wie etwa das Klassik-Kontor in der Königstraße oder zum Gebraucht-Plattenladen Wo-Anders in der Beckergrube oder Studio 1 in der Großen Burgstraße.

Für alle, die beim Streamen genau hinhören wollen, sind die Anbieter der Wahl Tidal und Qobuz. Tidal sendet verlustfreie Hifi-Qualität, Qobuz je nach Abo unkomprimierte FLAC-Dateien in High-Res-Qualität. Beide Firmen behaupten, mehr als 40 Millionen Titel parat zu haben; nachgezählt haben wir das nicht. Hätten wir das nachgeprüft und jeden Titel nur zehn Sekunden gehört, hätte das weit länger als ein Jahr gedauert – ununterbrochen Musik.

Alle Streaming-Firmen bieten kostenfreie Testzeiträume an, manche auch ganz und gar kostenlose Zugänge, die allerdings mit Werbung zugepflastert sind. Interessant ist, dass manche Hersteller  von Hifi-Hardware und Internet-Provider wie die Telekom Verträge mit ihnen schließen, die das Abspielen von Musik ganz einfach und zuweilen auch billiger machen, weil sie das Datenvolumen nicht belasten. Kein Wunder, dass der Umsatz der Streamer wächst und mittlerweile einen bedeutenden Anteil am Umsatz der Musikbranche ausmacht. Zum Vergleich: Die Deutsche Musikindustrie ist nach Angaben ihres Bundesverbandes BVMI 2016 um drei Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro gewachsen, im ersten Halbjahr 2017 noch einmal um 2,9 Prozentpunkte auf 740 Millionen Euro. Wichtigster Umsatzgenerator war mit großem Abstand die CD – trotz konstanter Umsatzverluste von 11,6 Prozent. 989 Millionen Euro (erstmals seit den frühen 80er Jahren weniger als eine Milliarde Euro) erzielten die Verkäufe von CDs, Vinyl, DVDs und Musikkassetten im Jahr 2016. Rasant gewachsen sind dagegen die Umsätze der Streaming-Services. Sie belegen inzwischen Platz zwei und sind haben im ersten Halbjahr 2017 um 45 Prozent zugelegt. 52,5 Prozent des Gesamtumsatzes entfielen der Statistik zufolge auf physische Datenträger, mehr als ein Drittel auf Digitaldownloads. Am Rande bemerkt: Die Schallplatte hatte am Absatz physischer Datenträger zwar nur einen Anteil von 4,4 Prozent, aber ihr Umsatz wuchs um mehr als 40 Prozent, ihr Umsatz lag im ersten Halbjahr 2017 nach Angaben des Bundesverbandes 37 Millionen Euro. 

„Im ersten Halbjahr 2017 zeichnet sich nun auch in Deutschland ein Gleichgewicht zwischen physischem und digitalem Geschäft ab, sagte BVMI-Geschäftsführer Florian Drücke. (zitiert nach den LN vom 20. Juli 2017).

Die acht wichtigsten Unternehmen, die Musik übers Internet streamen, also fließen lassen, sind Spotify, Apple Music, Qobuz,  Deezer, Google Play Music, Tidal, Napster, Aldi-life  und Amazon Music Unlimited. Spotify, Tidal, Deezer, Napster und Apple dürften das größte Angebot haben oder gehabt haben, das ändert sich immer mal wieder. 40 Millionen Titel sind bei den Marktführern aber drin. Die Benutzeroberfläche der Marktführer ist gediegen, jeder kommt schnell damit zurecht. Die größeren Firmen bieten Abos für mehrere Tarife an, die großen Einfluss auf die Qualität der Musikdaten und –Downloads haben. Kostenlos und/oder billig gibt es meist nur mp3-Files mit 128 kbp/s. Für zehn bis 20 Euro pro Monat kann der Hörer schon mit 320 kbp/s codierte mp3-Daten verlangen oder sogar nicht komprimierte Flac-Dateien in CD-Qualität.  Tidal, Deezer und Quobuz bieten im kostenpflichtigen Abo die beste Qualität und arbeiten zum Beispiel mit dem Hifi-Hardware-Anbieter Naim zusammen. Deezer kooperiert mit Vodafone und gmx, sodass das Streaming nicht allzu sehr am Datenvolumen kratzt, und bindet Songtexte gut ein. Für Sonos-User gibt es zu einem teureren Tarif nun auch FLAC-Qualität.

Branchenprimus Spotify glänzt wenn schon nicht mit dem größten Angebot, so doch mit einer intuitiven Benutzeroberfläche mit vielen Wahlmöglichkeiten, mitunter ausgefallenen Musikangeboten und einer Kooperation mit der Telekom, die verhindert, dass das Datenpaket bei Smartphonehörern beim Musikstreamen zu schnell schrumpft. Die Soundqualität ist nicht „spitze“, sie liegt bei 160 Kbit/s beim kostenlosen Angebot und 320 Kbit/s beim Premium Tarif. Punkten kann Spotify dagegen mit seinen Playlisten für beinahe jeden vorstellbaren Anlass und jede Stimmung. Auch über Spielekonsolen und viele Smart-TVs ist der Zugriff möglich.

Napster kooperiert mit dem Mobilfunkanbnieter O². Bedienung und Service sind deutlich puristischer als bei den anderen Herstellern. Die Titel-Auswahl ist riesig, die Soundqualität ist über die App am besten. Aldi life Musik ist übrigens das kleine Kind von Napster. Titel-Auswahl und Qualität sind gleich, verschiedene Spielereien und Service-Funktionen fehlen aber. Aldi ist mit acht Euro pro Monat auch etwas billiger als die meisten anderen Anbieter, die um die zehn verlangen, bietet aber keine O²-Kooperation, sodass sich der geringere Preis besonders für Mobilhörer bald relativieren dürfte. Amazon Prime Music hat nur eine vergleichsweise geringe Musikauswahl. Die Bedienung ist sehr gewöhnungsbedürftig. Aber da das Musikstreaming kostenlos im Amazon-Prime-Paket enthalten ist, das ohnehin viele Amazon-Kunden nutzen, hat der Musikdienst inzwischen einige Freunde. Weder bei der noch beim Handling kann Amazon mit seinen Mitbewerbern mithalten.

Apple-Music bietet zwar keine Kooperation mit einem Mobilfunk-Provider, aber ein Familienabo, bei dem sechs Familienmitglieder mithören können – ein Alleinstellungsmerkmal. Die kostenlose Testphase dauert bei Apple ein Vierteljahr – bei anderen Anbietern üblicherweise einen Monat – und geht – wie bei den meisten anderen Anbietern auch – automatisch in ein Abo über, wenn nicht gekündigt wird. Apple-Music ist etwas für Apple-Kunden und ist nahtlos integriert ins Apple-Baby iTunes. Apple Music läuft auf Sonos-Geräten und natürlich auf allen Apple-Geräten.

Alle Streaming-Unternehmen bieten auch Apps zum mobilen Zugang an, viele auch Hörbücher und Musikvideos. Eine Übersicht ist aber schwierig, weil Angebot und Leitungen sich laufend verändern. Das gilt auch für die Preise. Die meisten Abos kosten um die zehn Euro im Monat. Preiswerter sind Aldi Life und Amazon Prime Music. Etwas teurer ist Tidal HiFi: Für 20 Euro monatlich gibt es Musik dann aber verlustfrei in CD-Qualität, für die Hälfte des Geldes als  320 kBit/s –mp3-File. Deezer Elite kann für einen Aufpreis von fünf Euro monatlich Musik im verlustfreien FLAC-Format über Sonos-Anlagen. Alle Angaben zu Angebot und Leistungen der Streamer auf dieser Seite sind vorläufig und ohne Gewähr. Sie ändern sich bei der unglaublichen Dynamik des Marktes nahezu wöchentlich und können morgen schon ganz anders sein.

Ein Fazit von der Warte des Hifi-und Apple-Händlers aus ist schwierig. Am vielseitigsten ist sicher Spotify. Die beste Qualität liefern Tidal, Deezer und Quobuz. Diese drei Anbieter und Apple bieten zudem die direkte Verbindung zu Hifi-Anlagen, die wir in der Wahmstraße vorführbereit haben. Um die Qualität beurteilen zu können, müssen Sie aber kommen und zuhören.

Wenn das Ohr übers Ohr gehauen wird - Mp3

Mp3 gehört zu den revolutionären Erfindungen der Menschheit. Das Audio-Datenformat  nutzt psychoakustische Phänomene, um digitale Musikdateien zu kleinzurechnen. Mp3 ermöglichte es seit den 90er Jahren nicht nur, Musik überall zu hören, sondern war die Voraussetzung für ihre schnelle Verbreitung über das Internet.

Wie jede große Erfindung, wie weiland auch die Eisenbahn, gilt auch Mp3 als Fluch und Segen. Als Fluch, weil viele ernsthafte Musikhörer zu recht beklagen, durch die Reduktion würde die Musik beschnitten, ihrer Details beraubt und flach. Als Segen, weil sie Musik weltweit blitzschnell überall verfügbar macht. Auf  der einen Seite stehen Edelohren, auf der anderen steht die Generation Smartphone.

Schall ist zunächst einmal analog. Stimmen oder Instrumente bringen Luft zum Schwingen. Diese Luftdruckveränderungen nehmen Mikrophone auf und wandeln sie in elektrische Spannung um. Ihre minimalen Ströme werden verstärkt und können aufgezeichnet werden. Wieder abgespielt, regt der Strom Lautsprecher zum Schwingen an – die Musik kommt wieder zum Vorschein. Abhängig von der Qualität der Technik und den Fähigkeiten des Tonmeisters gehen bei Aufnahme und Speicherung bereits Feinheiten der Live-Aufführung, also Informationen, verloren. Wenn die analog aufgezeichnete Musik digitalisiert wird, passiert dies noch einmal, bleiben weitere Nuancen auf der Strecke. Deshalb bemängeln Schallplattenliebhaber auch den ihrer Meinung verlustbehafteten Klang der CD – ein Dauerstreit, den wir an dieser Stelle auch nicht schlichten wollen. Die Komprimierung einer Musikdatei durch Mp3 kostet dann weitere Informationen – und zwar richtig viele.

Einigen wir uns darauf, dass der Klang von der CD relativ hochwertig ist. Als Referenz gilt er ohnehin, und zwar sowohl im Musikalienhandel als auch technisch: Am Klangvermögen der CD müssen sich alle Wiedergabegeräte und sämtliche Innovationen zum Speichern akustischer Daten messen.  Das Mp3-Verfahren analysiert digitale Musikdateien und schneidet Datenanteile, von denen die Erfinder dieses  Algorithmus meinen, man höre sie ohnehin nicht, aus dieser Datenmenge heraus. Das sind – etwa in einer Sinfonie – leise Instrumente oder Orchestergruppen, die von lauten Instrumenten vermeintlich überdeckt werden. Ausgefiltert werden zudem sehr nah beieinander liegenden Töne, die unser Ohr ohnehin nicht trennen kann, und sehr hohe Frequenzen, die die meisten Menschen über 35 nicht mehr hören. Voraussetzung zum Funktionieren des Algorithmus ist, dass die zu kodierenden Daten präzise analysiert und die geeignetste Komprimierungsmethode ermittelt wird. Der MP3-Algorithmus ist daher ein datensensitiver Algorithmus. Er analysiert das Datenmaterial, baut auf die Schwäche des Ohres und reduziert es.

Der heute weltweit gebräuchliche Standard Mp3 wurde in Deutschland von Mitarbeitern des Fraunhofer Institutes in Erlangen in Zusammenarbeit mit der dortigen Universität von 1982 an entwickelt. Grundlage zur Entwicklung der Algorithmen war die genaue Kenntnis des menschlichen Hörvermögens, der Wahrnehmung von Schall – und natürlich Musik. Nur, wer das Ohr genau kennt, kann es so subtil übers Ohr hauen wie MP3. Unbestritten ist, dass die Gesetze der Psychoakustik, wonach Menschen vor allem komplexe musikalische Zusammenhänge nicht exakt durchhören, kleinste Tonintervalle nicht unterscheiden und bestimmte Frequenzen nicht mehr hören können, richtig sind. Die Kunst ist aber, wie sehr die Algorithmen dabei ins Geschehen eingreifen, wie viel Klang sie wegfiltern dürfen, um wie viel sie die originale Datenmenge also verkleinern dürfen, ohne dass zu viel Information verloren geht.

Maßstab der Eingriffe ist die Bitrate, mit der die Originaldateien kodiert werden. Sie gibt an, wieviele Bit dem Programm zur Verfügung stehen, um eine Sekunde eines Musikstückes zu kodieren. Je höher die Bitrate, desto mehr Information bleibt erhalten, desto größer ist aber auch die neue – geschrumpfte – Datei.  Ein Bit ist die kleinste Einheit in der digitalen Welt, eine Art Behälter für die binären Zustände an oder aus, mit der Computer arbeiten. Die gängigsten Bitraten bei Mp3 sind 128 kbit/s (128 000 Bit pro Sekunde), 160, 192, 256 und 320 kbit/s. Zum Vergleich: Musik-CDs nutzen eine Bitrate  von 1,4 MBit pro Sekunde für ein Stereo-Audiosignal. Ein  Megabit entspricht 1024 Kbit oder 1.048.576 Bit.

Bitraten von 128 kbit/s und niedriger erzeugen beim Schrumpfen zwar sehr kleine Dateien, eignen sich aber nur für Mono-Aufnahmen und Sprache. Sie klingen deutlich schlechter als CDs – was viele Internetradios aber nicht daran hindert, mit dieser Bitrate zu senden. Annähernd CD-Qualität wird frühestens mit 192 kbit/s erreicht – und das auch nur bei einfachen Musikstücken, keinesfalls bei größeren sinfonischen Werken. Sinnvoll ist diese Bitrate, wo es darauf ankommt, Speicherplatz zu sparen, etwa in Smartphones oder kleinen tragbaren MP3-Playern. Wobei anzumerken wäre, das die Lautsprecher der Smartphones noch viel schlechter klingen als die Mp3-Dateien dieser Größe.

Dennoch sind die mit 192 kbit/s ein annehmbarer Kompromiss zwischen Dateigröße und Qualität. Auf einer Musik-CD oder als unkomprimierte Wav-Datei auf der Festplatte beansprucht eine Minute Musik etwa zehn MB Speicherplatz. Mp3-Dateien mit 192 kbit/s  brauchen nur ein Achtel davon. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass man etwa acht Stunden Musik auf eine CD brennen kann. Reduziert man die Datenrate beträchtlich, was für Hörbücher sinnvoll sein kann, passt natürlich viel mehr auf eine CD oder den Speicher des Mini-Abspielers.

Techniker unterscheiden auch noch zwischen festen und variablen Bitraten bei der Kodierung. Das Mp3-Format erlaubt Datenraten von acht bis 320 kbit/s, also von mäßiger Telefonqualität bei Sprache bis CD-Qualität. Freeform-Mp3  erlaubt bis zu 640 kbit/s. Diese Dateien außerhalb des genormten ISO-Standards können aber nur die wenigsten Abspieler wiedergeben.

So, und wie klingt nur Mp3 wirklich? Der Autor hat einige Blindtests hinter sich – mit Edelohren, Musikern, Musikprofessoren, Schulkindern und Gelegenheitshörern. Das Ergebnis war immer das gleiche: Schon mit 192 kbit/s kodierte Mp3-Files konnten viele Hörer kaum mehr vom Original unterscheiden, höher codierte immer weniger. Aber das ist gar nicht das Entscheidende.

Entscheidend ist vielmehr, wann, wo und mit welchem Anspruch jemand Musik hört. Wer sich tagsüber berieseln lässt, wer Musik über den Computer zur Hintergrund-Untermalung oder bei der Arbeit aus dem Internet streamt, wer im Bus oder im Fitnessstudio Musik vom Smartphone oder vom Mini-Mp3-Spieler konsumiert, wer Hörbücher verschlingt, der braucht keine CD-Qualität. Für all diejenigen ist Mp3 eine wunderbare Erfindung, weil das Datenformat ihnen ermöglicht, Musik dort zu hören, wo sie es wollen oder brauchen.

Aber wer genau hinhören möchte, das Triangel im Orchester orten, die zarten Holzbläser finden, den Schmelz in der Stimme einer Sängerin hören möchte, das italienische Timbre eines Tenors, kurzum wer die Gänsehaut erzeugende Intensität von Musik erfahren will, der sollte die am besten aufgelösten Dateien kaufen, die er bekommen kann. Er findet sie auch nicht auf CDs, er stöbert sie als hochaufgelöste, als High-Resolution-Files, auf,  auf SACDs oder als Flac- oder AIFF-Files im Internet. Viele Anbieter verkaufen inzwischen High-Res-Files, das Angebot ist groß. Sie werden heruntergeladen und auf dem Home-Server, dem Computer oder auch mobilen Abspielern hoher Güte gespeichert.  Die Bitrate ist bei High-Resolution Audio mit 9216 kbit/s etwa sieben Mal höher als bei CDs (1411 kbit/s) und fast 29 Mal höher als bei den besten MP3-Dateien (320 kbit/s). Und je höher die Bitrate, desto dichter die Information, desto präziser das Signal.

Der Segen der Mp3-Musik ist auch sein Fluch: Wer nur komprimierte Musik hört, die überall auf einen eindudelt, wird bescheiden. Er weiß nicht und lernt wahrscheinlich auch nicht, wie detailreich und nuanciert Instrumente spielen, was eine fein gezupfte Gitarrensaite in einem auslösen kann, wie subtil Adele wirklich singt, was Shakira mit ihrer Stimme alles anstellen kann oder was donnernde Klavierakkorde im Kopf verursachen. Mp3 ist wie ein zu kleines jpg-Digitalfoto: Tiefe und Details gibt’s erst bei guter Auflösung.

Mp3 steht hier als Synonym für alle Verfahren, die Audio-Daten mit Verlust komprimieren können. Advanced Audio Coding  AAC erreicht bei geringerer Bitrate eine bessere Qualität als Mp3. Der patentfreie Standard Ogg Vorbis , einst als Alternative zu Mp3 entwickelt, genießt einen guten Ruf, kann höher codieren als Mp3, ist aber nicht so weit verbreitet. Er ist streaming- und mehrkanalfähig und wird von einigen Internetradios und Streamingdiensten wie Spotify benutzt. Trotz dieser effizienteren Alternativen ist der Pionier Mp3 bis heute Standard geblieben. Die letzten Mp3-Patente, die Teil des Lizenzprogramms von Technicolor und des Fraunhofer IIS waren, sind am 23. April 2017 abgelaufen. Der Mp3-Standard ist damit erstmals frei.

Im Gegensatz zu den Komprimierern, die Audio-Daten mit Verlusten zusammendampfen, komprimieren FLAC und AIFF die Dateien absolut verlustfrei. Zur Widergabe muss der Prozessor im Abspielgerät aber Dekompressionsarbeit leisten, also viel rechnen. Die Dateien schrumpfen  bei Flac und Aiff zwar erheblich, aber nicht in dem Ausmaß wie bei Mp3 und Co, denn die lassen ja etwas weg. Da digitale Speichermedien für Smartphones und Mini-Abspieler, aber auch Festplatten und USB-Sticks immer billiger geworden sind und immer mehr Platz zu erschwinglichen Preisen bieten, zudem Bandbreite und Übertragungsrate im Internet zunehmen, haben Programme, die Musikdateien um jeden Preis schrumpfen, an Bedeutung verloren.

Wer seine Schallplatten digitalisieren möchte, kann die Daten mit Computerprogrammen verlustfrei oder verlustbehaftet  speichern. Für Mp3 braucht er dazu einen Encoder wie etwa die kostenlose Software  von Lame, mit der viele Programme zusammenarbeiten. Das gleiche gilt beim Umwandeln der großen Soundfiles von CD. Auch hier müssen die Dateien gerippt , also zunächst ausgelesen und als Wav-Dateien auf der Festplatte (zwischen-)gespeichert werden, bevor sie in Mp3-Files umgewandelt werden. Hier empfiehlt sich das Programm Exact Audio Copy, das ebenfalls mit dem Lame-Encoder zusammenarbeitet und auf Wunsch gleich die Metadaten der Musikstücke aus Internet-Datenbanken fischt und mit den MP3-Files verknüpft. Es gibt auch Plattenspieler, die die Musik von der Schallpatte gleich als Mp3 ausgeben. Ihre Qualität ist für ernsthafte Musikfreunde aber ungenügend.

Wer jemals seine Audio-Dateien mit Verlust-Encodern bearbeitet hat, kann sie nicht wieder zurückverwandeln. Was weg ist, ist weg. Deshalb empfiehlt es sich, die Daten gerippter CDs oder Platten verlustfrei zu speichern und nur für den Gebrauch auf mobilen Abspielern zu verkleinern.

Wir machen die Verluste hörbar. Kommen Sie Hören!

Vinyl ist Gefyl

Die Diskussion darüber, ob die Platte oder die CD besser klingt, ist so alt wie die CD, also beinahe 40 Jahre. Ein Ende ist nicht in Sicht und auch nicht erwünscht, solange es Liebhaber für beide Techniken gibt. Wir werden die Frage auch nicht beantworten, denn Schönheit liegt bekanntlich auch im Ohr des Betrachters.

Gute Platten sind einfach schön: Schwer und haptisch – ein Erlebnis. Sie haben aufwändig gestaltete Cover und – im Idealfall – in großer und gut lesbarer Schrift gestaltete Textbeilagen. Plattenspieler sind auch schön, haben meist gefällige Holzzargen, ihr Tonarm ist ein feinmechanisches Präzisionsinstrument. Richtige Kunstwerke aus Acryl und mit viel Chrom gibt es unter ihnen, wertvoll wie ein seltenes Schmuckstück – das sie dann ja auch sind. Und auf ihnen dreht sich was. Man kann quasi zuschauen, wie Musik entsteht – nach einer 130 Jahre alten Technik. Das erste Auto ist genauso alt, die ersten Dampfloks fuhren 70 Jahre früher. Deshalb rumpeln Platten auch wie alte Autos und Dampfmaschinen; das ist systembedingt und wird aufwändig herausgefiltert. Man hört es bei sehr guten Stereoanlagen kaum mehr. Die schwarzen Scheiben  rauschen und knistern auch und ziehen den Staub magisch, nein natürlich statisch, an. Vor dem Abspielen wollen sie gestreichelt, nein: gebürstet werden, dann knacksen sie weniger. Auch bei bestmöglicher Pflege nutzen Platten ab, weil die Nadel des Tonabnehmers in der Rille reibt. 

Sie können hunderte Beiträge in Internetforen lesen: Die Hälfte der Verfasser erklärt, Platten klingen wärmer und „echter“ als CDs. Und diese Hälfte hat absolut recht. Genauso recht wie die andere Hälfte, die das Gegenteil behauptet. Denn genauso, wie das Auge bekanntlich mitisst, hört das Auge mit und freut sich an den schönen Platten und dem schönen Plattenspieler. Platten klingen wärmer, gemütlicher und weniger analysierend, die CD legt feinste Strukturen ganz präzise frei. Es ist ein Unterschied wie Hamburger Musikhalle zum Saal der Elbphilharmonie – zu viel Durchhörbarkeit kann auf Dauer anstrengend sein. Schallplattenfreunden möchte man, wie weiland Goethes Faust beim Klang der Osterglocken, zurufen: „An diesen Ton von Jugend an gewöhnt . . .“ Wer seine Platten sorgfältig pflegt, vor dem Auflegen reinigt, den Tonarm ab und zu nachjustiert und dann behutsam auf die Rille senkt, der hat zudem das Gefühl, daran beteiligt zu sein, dass die Musik so schön spielt. Das stärkt das Selbstbewusstsein ebenso wie bei denjenigen, die das Fertiggericht nach dem Aufwärmen mit Gartenkräutern nachwürzen.

 Tatsache ist: Die Verkaufszahlen von Platten steigen seit Jahren und zuletzt ziemlich rasant an – auf allerdings geringem Niveau. 2014 wurden laut einer Statistik des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft 1,7 Millionen Platten verkauft – Tendenz steigend –,  und  87 Millionen CDs – Tendenz fallend vor allem zu Gunsten der Streaming-Angebote. Schallplatten sind wieder in Mode, so wie Hüte oder Fotoapparate mit echten Filmen drin.

CDs sind haptisch weniger gefällig als Platten, doch ihre Klangqualität steht der Platte nicht nach, ihre Klangcharakteristik ist nur anders.  Anders als zu Beginn der CD-Ära klingen CDs nicht mehr metallisch kühl, sondern ausgewogen und transparent. Dazu tragen auch technische Kniffe bei den CD-Playern bei, aufwändigen Digital-Analog-Wandler und erstmals Riemenanriebe, wie etwa die Player der Berliner High-End-Schmiede Burmester. 

Beide Techniken, die Platte ebenso wie die CD, sind eigentlich ziemliche Krücken. Gemeinsam haben beide nur den Anfang der Aufnahmekette, das Mikrophon. Es wandelt Schallwellen in sehr schwache elektrische Ströme um. Je nach Güte beeinflusst es natürlich bereits, was es aufnimmt und an den Verstärker weitergibt, der wiederum seinen Senf – oder seine Schwächen – dazugibt. Der klassische Pfad geht über ein analoges Mischpult zum analogen Tonbandgerät, auf dem die Aufnahme zur Konserve wird. Beim digitalen Pfad folgt auf den Mikrophonverstärker ein Wandler, der das analoge Signal in digitale Signale umsetzt. Dann wird am digitalen Mischpult weitergearbeitet und auf einer Festplatte gespeichert. Sodann können sich die Ströme bereits wieder kreuzen, aus digitalen Aufnahmen können ebenso (analoge) Platten gepresst wie aus analogen Aufnahmen CDs gebrannt werden. Zuvor werden die Aufnahmen in den allermeisten Fällen dynamisch aufbereitet, das heißt, die Lautstärke der leisen Musikstellen wird etwas angehoben, die Pegel der sehr lauten zurückgenommen. Vor allem bei Platten ist das wichtig, CDs haben einen größeren Dynamikumfang, können also Sprünge zwischen ganz leisen und ganz lauten Passagen besser darstellen. Würde die Musik auf den Tonträgern nicht dynamisch begrenzt, sind die Lautstärke-Unterschiede zwischen leisen uns lauten Passagen so groß, dass schon mal das Klopfen der Nachbarn den Hörgenuss unterbrechen kann.

Sehr sehr gute schwere Platten könnten im Idealfall Frequenzen von 15 bis mehr als 25 000 Hertz (25 Kilohertz) übertragen. Ihr Frequenzgang ist – sagen wir mal positiv – höchst individuell. Manche Frequenzen kommen lauter, mache leiser rüber.  In der Realität kommen hohe Töne meist noch gut  bis 12,5 Kilohertz beim Verstärker an. CDs sind auf 20 bis 20 000 Hertz genormt, Super Audio CDs (SACD) auf 20 bis 100 Kilohertz. Der Frequenzgang ist linear, das heißt, alle Tonhöhen kommen so laut rüber, wie sie aufgezeichnet worden sind. SACDs haben ein enormes Fassungsvermögen. Nur nebenbei: Ganz junge Menschen, die sehr gut hören, können das Frequenzspektrum einer CD wahrnehmen. Mit zunehmendem Alter – nachweislich schon ab 18 Jahren  – schwindet die Empfindlichkeit des Ohrs vor allem für hohe Frequenzen recht schnell, bei 16 000 Hertz ist meist schon  Schluss. 

Wir wollen hier kein Technik-Kolloquium abhalten. Einigen wir uns doch einfach darauf: Musik ist ein Wunder, die aus der Konserve noch viel mehr. Der Herstellungsprozess einer Platte ist komplizierte Feinarbeit. In feinen  Rillen regen  winzigste Vertiefungen einen Diamanten zum Schwingen an, der mit Hilfe eines Magneten winzigste elektrische Ströme erregt, die aufwändig verstärkt, gefiltert und entzerrt werden müssen. 

Auf einer CD geht es noch kritzekleiner zu: Die Vertiefungen in ihrer durchsichtigen Polycarbonatschicht, die ebenso wie bei der Schallplatte spiralförmig angelegten Pits, also die Löcher in der Tonspur,  sind nur etwa 0,5 µm breit, zwischen knapp 1 und 3 µm lang und ca. 0,15 µm tief (1 µm = 1 Millionstel Meter, ein Haar misst 40 µm!). Ein Ton ist eine Schallwelle, die sich schön als komplexe Kurve darstellen lässt. Viele Töne nacheinander auf einer Zeitschiene ergeben im besten Fall Musik, jedenfalls Geräusch. Im digitalen Prozess wird die Kurve zur Treppe zerlegt. Die Musikinformationen einer normalen CD werden in 16-BitStereo zur Treppe mit  65.536 Stufen, die pro Sekunde 44 100 Mal ausgelesen werden. Das heißt Abtastrate. Genau da setzt die Kritik der Schallplattenliebhaber ein. Sie argumentieren, eine Treppe sei keine Kurve mehr, es gehe Toninformation beim Digitalisierungsprozess verloren. Damit haben sie recht. Ob sie es allerdings hören können, ist eine ganz andere Frage.  Längst bieten Firmen digitale Musikkonserven mit einer vielfach höheren  Sampling- oder Abtastrate rate an,  statt 44 100 mal wird die Kurve 192 000 mal und für das DSD-Format und für SACDs zum Beispiel mit 2.8 Megahertz abgetastet, also dem 64-fachen der CD-Abtastrate. Aus den Stufen werden dann Stüfchen, der Ton wird besser aufgelöst, es wird also mehr Information erhalten. Besitzer von Digitalkameras kennen das: Je mehr Pixel oder Bildpunkte ein Foto enthält, desto größer ist die Fülle der Informationen. High-Resolution Files, also Musikkonserven mit höherer Auflösung, werden auf DVDs gebrannt oder im Internet zum Download vertreiben. Die Auswahl ist inzwischen ziemlich groß. Die Datenmenge dieser hochaufgelösten Files ist riesig. Sie liegen meist im FLAC-Format oder, für Apple-Liebhaber, I-Tunes-kompatibel im AIFF-Format vor. Beide Formate komprimieren das Material digital und halten so die Files kleiner, es geht aber keine Klanginformation verloren. Im Moment des Abspielens wird das Material entpackt und erhält wieder seinen ursprünglichen Umfang. Nur zeitgemäß moderne und sehr gute Stereoanlagen können das relativ neue hochauflösende  DSD-Format überhaupt wiedergeben.

Das absolute Gegenteil zu hochauflösenden Files gibt es übrigens auch, das ist mp3, eine Technik, die Tonkonserven schrumpft, weil sie alles weglässt, was man angeblich nicht hört. Fotografen kennen das auch, da heißt die Technik jpg und schrumpft große Fotodateien auf Kosten der Qualität in kleinere. Diesem Thema ist ein eigener Beitrag gewidmet.

Für die Generation Smartphone gibt es günstige Plattenspieler, die Platten gleich beim Abspielen digitalisieren und als mp3-File auf Speicherkarten schreiben. Die Qualität ist nicht überzeugend. Wer sich so ein Gerät anschaffen möchte, sollte darauf achten, dass Software  mitgeliefert wird, die einzelne Titel einer Platte jeweils als eigene Files speichert und ein Benennen der Dateien über die Internet-Datenbanken ermöglicht.

Falls Sie jetzt wissen möchten, was besser klingt, die analoge oder digitale Konserve, werden wir sie hier in beide Richtungen begeistern. Eine hochaufgelöste gut aufgenommene digitale Konserve ist eine Wucht. Eine liebevoll aufgenommene und in schweres Vinyl gepresste Platte auch – und Sie können zuschauen, wie sie spielt. Kommen Sie Hören!

Schallwandler

Schallwandler wandeln Schallwellen in analoge elektrische Ströme um oder diese in Schallwellen. Die einen heißen Mikrophon, die anderen Lautsprecher. Egal ob sie groß in Boxen groß winzig oder in Kopfhörern stecken– ihr Job ist der gleiche: Obwohl die Lautsprechertechnik seit gut 150 Jahren bekannt ist, ist sie eine faszinierende Spielwiese für Erfinder und Entwickler geblieben. Auch Jo Jessen und Jürgen Lenz haben einst, als sie ihr Geschäft begannen, Lautsprecherboxen entwickelt. Die tönen heute noch und gar nicht schlecht. Ziel aller Konstrukteure: Eine möglichst unverfälschte Wiedergabe des Eingangsmaterials, also in den meisten Fällen der Musik von CDs, Schallplatten oder digitaler Signale im hörbaren Bereich von 20 bis mindestens 20 000 Hertz. 

Um es vorwegzunehmen: Das Ideal wird nicht erreicht. Was den Frequenzgang betrifft, sind Lautsprecher ohnehin das schwächste Glied der Stereo-Kette. Die Verstärker können viel mehr. Aber allein um das Frequenzspektrum geht es ja gar nicht. Viele Faktoren haben Einflüsse auf den Klang der Lautsprecher. Und Lautsprecher haben einen Klang, einen Charakter, das wird kein erfahrener Hörer leugnen können. Puristen sagen, Lautsprecher dürften kein klangliches Eigenleben entfalten, sie müssten quasi klinisch neutral alle Töne von unten bis oben genau so wiedergeben, wie sie von der Klangquellte kommen, unverfärbt und unverfälscht so, wie es auf CD oder Platte festgeschrieben ist. Aber manche Boxen klingen spitz und analytisch, manche warm und gemütlich. Die einen bauen eine breite akustische Bühne auf und vermitteln den Eindruck, der Sänger stände weit vor den Boxen im Wohnzimmer, andere rücken ihn nach hinten, eingebettet in die Mitte des Geschehens. Die einen machen Basssauce, andere Triangelgewitter. Theoretisch sollte ein Lautsprecher alle Tonfrequenzen von 20 bis 20 000 Hertz gleich laut spielen können – nur dann könnte er die Musik von der Konserve unverfälscht wiedergeben. Doch diese Linearität über den gesamten Frequenzbereich ist physikalisch unmöglich. Deshalb kombinieren Boxenbauer Lautsprecher für die tiefen, die mittleren und die hohen Töne, Drei-Wege-Boxen nennen sie das. Zweiwegeriche kommen mit einem Tiefmitteltöner und einem Hochtöner aus. Auf diese Weise ist mit einigem elektronischen Aufwand ein einigermaßen gerader Frequenzgang zu erreichen. Und dann kommen Hörer und sagen mit vollem Recht, so viel Linearität sei gar nicht nötig, eine gewisse Anhebung im Grundtonbereich – also etwa da, wo die menschlichen Stimmen singen, sei doch ganz gut und wünschenswert und klinge schön warm. Für uns ist das ein Beweis dafür, dass Hören ganz viel mit Geschmack und persönlichen Vorlieben zu tun hat. Deshalb immer wieder unser Rat: Kommen Sie hören.

Zu dem Dutzend Lautsprecher-Grundkonstruktionen gibt es viele Gehäusevarianten, alle haben Vor- und Nachteile. Die weitaus häufigste Bauart ist der Tauchspulenlautsprecher. Der Strom vom Verstärker durchfließt eine Spule, die in einen Magneten eingebettet ist. Das elektromagnetische Feld der Spule reagiert mit dem sie umschließenden statischen Magnetfeld und versetzt eine Membrane in Bewegung, die wiederum die Luft in (Schall-) Schwingungen versetzt. Was dabei herauskommt, ist von vielerlei Faktoren abhängig, etwa vom Material der Membrane, das möglichst leicht und steif sein soll  – Pappe, Kunststoff, Aluminium, Titan, Keramik oder Mischungen etwa mit Bambusfasern werden verwendet. Werden Lautsprecher in Gehäuse eingebaut, vervielfachen sich die Schwierigkeiten. Es drohen Schallbeugungen, Gehäuseresonanzen, unerwünschte Nebenschwingungen. Je tiefer der Ton ist, den ein Lautsprecher abgibt, also je geringer die Frequenz eines Tones ist, desto mehr Luft muss die Membrane möglichst schnell und präzise bewegen. Tieftonlautsprecher sind deshalb gern groß – bis zu einem Durchmesser von 30 Zentimetern. Zudem brauchen sie viel Strom. Es ist, wie beim Motor: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen. Um ihre Boxen schlank zu halten, verwenden Lautsprecherbauer oft mehrere kleinere Tieftöner übereinander. Auch auf diese Weise erreichen sie eine große Membranfläche. Tieftöner arbeiten meist in einem Frequenzbereich von 40 bis 400 Hertz, Subwoofer schaffen 30 Hertz (Zum Vergleich: Die tiefste Ton eines Kontrabasses im Orchester ist das E1 und liegt bei 41 Hz. Für die Wärme des Klangbildes und den vollen Ton des Instruments sorgen die Frequenzen zwischen 70 und 250 Hertz. E-Bässe reichen noch etwas tiefer). Beeindruckende Tieftonfähigkeiten erreichen die Konstrukteure von Lautsprecherboxen auch durch ein verschachteltes Innenleben ihr Boxen, etwa durch gefaltete Strömungskanäle, sogenannte Transmissionlines, oder einen Bassreflexkanal. 

Von den Tauchspulenklassikern gibt es die meisten Bauarten. Breitbandlautsprecher heißen so, weil sie versuchen, das gesamte Klangspektrum wiederzugeben. Sie schwächeln aber meist an beiden Enden, bei den ganz tiefen und ganz hohen Tönen. Bei Kalottenlautsprechern besitzt die Membran in der Mitte eine Kugelform. Beim Koaxiallautsprecher sitzt in der Mitte einer größeren Membran ein eigener kleiner Hochtöner. Während die große Membran für die tieferen Frequenzen zuständig ist, sorgt die leichte und schnelle kleine für Auflösungsvermögen und Impulsschnelle.

Nach wie vor Exoten unter den Lautsprechern sind Elektrostaten. Das elektrische Signal wirkt wirkt auf die hauchdünne Membrane. Beim Folienmagnetostaten wird eine Kunststofffolie, auf die eine Leiterbahn (meist aus Aluminium) aufgebracht wird, zum Schwingen angeregt. Elektrostaten, von denen es wiederum mehrere Arten gibt, haben konstruktiv bedingt eine Schwäche im Bassbereich und benötigen Unterstützung durch separate Basslautsprecher. Sie werden deshalb fast nur noch als Hochtöner  eingesetzt. Auch Bändchen und Jet-Hochtöner sind Spezialisten für die oberen Oktaven. Auch hier schwingen hauchdünne Alu-Membranen, beim Jet-Hochtöner ziehharmonikaartig gefaltet. Hochtöner müssen im Gegensatz zum Bass nur wenig Luft bewegen, sie können deshalb viel kleiner ausfallen und brauchen auch nicht notwendigerweise Platz im Lautsprechergehäuse.

Besonderheiten sind rundumstrahlende Lautsprecher, die das mittlere und hohe Frequenzspektrum quasi ringförmig in den Raum abstrahlen und somit einen besonders räumlichen Höreindruck vermitteln. Der Hörer muss also nicht in der Mitte des klassischen Stereodreiecks  vor den Boxen sitzen. Allerdings ist der Raumeindruck nicht besonders präzise.

Die Zukunft hochwertiger Hifi-Anlage werden zweifellos aktive Lautsprecher sein. Bei aktiven Lautsprecherboxen sitzt die Verstärker-Endstufe direkt in der Box und ihre Leistung kann auf unterschiedliche Raumsituationen angepasst werden – nicht nur ihre Lautstärke, wie beim bekannten Balance-Regler, sondern frequenzabhängig. Je nachdem, ob die Box nahe an der Wand oder vor einer Glaswand, auf Holz-, Stein oder Teppichboden steht, müssen bestimmte Frequenzbereiche angehoben oder abgesenkt werden. Im Idealfall liefert der Vorverstärker am CD-Player oder Plattenspieler ein digitales Signal an den Verstärker in der Aktivbox, oder die beiden Aktivboxen und der Verstärker kommunizieren über Funk. Aktivboxen brauchen dann zwar kein Lautsprecherkabel mehr, aber dafür immer ein Netzkabel.

Ein nicht zu unterschätzende limitierender Faktor bei der Auswahl einer Lautsprecherbox ist ihr „Ehefrauenfaktor“. Er wird nach der Formel berechnet: Höhe x Breite x Tiefe größer als Schuhschachtel = schlecht. Spaß beiseite. Wer sein Wohnzimmer nicht nach den Bedürfnissen seiner Stereoanlage einrichten möchte, muss Rücksicht nehmen: auf Partner und Einrichtungsvorlieben, auf Bewegungs- und Sichtachsen. Turmhohe Lautsprecherboxen mit beeindruckenden akustischen Eigenschaften gibt es, aber sie sind zum feinen Musikgenuss überhaupt nicht mehr nötig. Hier muss jeder entscheiden: Kraftprotzboxen oder den kleinen feinen Kompromiss. 

Nicht zuletzt deshalb gewinnen In-Wall- und In-Ceiling-Lautsprecher, also Schallquellen zum Einbau in die Wand oder die Zimmerdecke, immer mehr Bedeutung. Sie bieten eine Riesenchance für alle, die neu bauen wollen oder grundlegend sanieren und ihr Heimkino und neue Wohnzimmer bewusst planen. Diese Lösungen, einst als Kaufhausbeschallungsanlagen von Hifi-Freunden bespöttelt, haben inzwischen eine beachtliche Qualität erreicht. Lautsprecher in Wänden fallen nicht auf, turmhohe Boxen stehen nicht mehr in den Ecken, zudem entfällt bei frühzeitiger Planung der Kabelsalat, der bei einer zeitgemäßen Heimkinoanlage mit sechs oder mehr Lautsprechern lästig und unschön ist. 

Wer eine derartige Anlage plant, sollte allerdings frühzeitig den Rat unserer Hifi-Spezialisten suchen, denn die Aussparungen in den Wänden müssen exakt zu den Lautsprechern gewählt  und die Kabelführung muss genau geplant werden. Das gleiche gilt für Multiroom-Systeme, wenn also von einem Hausserver mehrere Räume über Kabel oder Funk (W-LAN) mit Musik versorgt werden sollen. Die Hifi-Galerie unterhält seit Jahren enge Partnerschaften mit Architekten und Einrichtern, sodass die Planung frühzeitig auf die individuelle Situation ausgerechtet werden kann.

Nu hören Sie doch mal zu!

Sie hören gern und konzentriert Musik. Sie haben eine Hifi-Anlage. Sie kennen Ihre Musiksammlung. Dann nehmen Sie doch mal eine Stunde Zeit, Block und Bleistift zur Hand und schreiben sich folgende Fragen auf oder drucken sie aus. Bewerten Sie Ihre Antworten mit Schulnoten.

Stimmen haben ihr natürliches Timbre, Zungen- und Atemgeräusche sind zu hören? S- und ts-Laute zischen nicht, keine Spur.

Das Schlagzeug kommt präzise und schnell, knochentrocken oder voluminös. Sie können die vibrierende Haut der Trommel identifizieren.

Bässe dröhnen und wummern nicht, sind aber ganz präzise da – und auch gleich wieder weg. Die hören die Saiten eines gestrichenen Kontrabasses identifizierbar schwingen  – und nicht nur dumpfes Dröhnen.

Wo genau im Orchester sitzen der Pauker und der Triangelspieler, wo die Chelli und wohin würden Sie schauen, wenn Sie den Bratschen den Einsatz vorgeben würden? Machen Sie die Augen zu und stellen Sie sich die Bühne vor . . . Ist sie eher breit oder tief, sind die Musiker gestaffelt im Raum?

Der Tenor oder die Sopranistin, der Country-Sänger oder der Gitarrist stehen fest auf ihrem Platz. Egal, ob sie hohe oder tiefe Töne singen oder spielen, sie bleiben felsenfest stehen und wandern nicht  je nach Tonhöhe in die eine oder andere Richtung.

Stehen die Solisten gehört/gefühlt vor oder hinter den Boxen – auf einer breiten Bühne oder auf einer schmalen? Entspricht dieser Eindruck der realen (Theater-) Bühne und der Orchester-Aufstellung oder ist sie enger? Kommt Club-Atmosphäre authentisch rüber?

Können Sie stundenlag entspannt Musik hören oder wirkt der Klangeindruck auf Dauer belastend – etwa, weil sie die Lautstärke stark anheben müssen, um auch leise Passagen präzise hören zu können?

Haben Sie den Eindruck, dass Musik weniger warm, dafür aber hell, spitz oder überanalytisch klingt?

So, jetzt können Sie die Augen wieder aufmachen. Hören können wir übrigens am besten mit geschlossen Augen und geöffnetem Mund. Addieren Sie Ihre Noten und somit Ihren Zufriedenheitsfaktor. Schauen Sie sich nun im Zimmer um: Stören die Boxen und ihre Kabel in Ihrem Wohnzimmer? Fänden Sie andere Plätze optisch besser, aber akustisch schlechter? Beschwert sich Ihr Partner/Ihre Partnerin über eine zu dominante Stereoanlage?

Hören Sie Hörtest-CDs aus Fachzeitschriften, achten Sie mehr auf die Technik oder mehr auf die Qualität der Stimmen und der Musik? Hören Sie Musik am liebsten allein und ganz konzentriert oder lassen Sie sie als Klangteppich einfach tagsüber mitlaufen? Hören Sie mit Freunden Musik und fachsimpeln Sie über Interpretation und Wirkung? Sind Sie absolut zufrieden mit dem, wie Sie Ihre Musik hören oder stellen Sie Defizite fest? Falls Sie nicht zufrieden sind, kommen Sie zu uns, wir analysieren die Schwachstellen. Falls Sie zufrieden sind, kommen Sie auch, wir können bestimmt noch was besser machen.

Der Loewe aus der Asche

JessenLenz hat seit seiner Firmengründung 1978 besonderen Wert auf innovative Hersteller aus Europa und den deutschsprachigen Ländern gelegt. Einer der bekanntesten ist Loewe. 

Das Unternehmen ist ein Musterbeispiel deutscher Industriegeschichte – von seinen Anfängen  in Berlin über die unselige Arisierung, sensationelle Pioniertaten bis hin zu seiner Zerschlagung, Massenentlassungen und Insolvenz. Kaum  eine Firma hat seit ihrer Gründung so viele Höhen und Tiefen durchlaufen wie der 1923, dem Jahr der Einführung des Hörfunks in Deutschland, in Berlin gegründete Radiopionier – und ist dabei doch deutsch geblieben. Meistens und überwiegend jedenfalls. Loewe hat das Fernsehen erfunden, heißt es stolz auf der Website des Unternehmens. Auf dem Loewe-Stand der Funkausstellung 1931 in Berlin präsentierte Manfred von Ardenne erstmals eine elektronische Fernsehübertragung. Zwischen 1925 und 1931 meldete Loewe weltweit viele Fernsehpatente an. Nach dem Krieg gelang der Firma ein Neuanfang in Kronach im Frankenwald, Radios und Musiktruhen unter dem Markennamen Loewe Opta gab es in vielen Haushalten.

2008 stellte Loewe denersten vernetzten Fernseher der Welt mit Zugriff auf Multimedia-Dateien und externer Festplatte vor, 2010 geht ein LCD-TV mit LED-Hintergrundbeleuchtung in Serie, 2011 führt Loewe den 3D-Fernseher ein. Doch Loewe war schon in die roten Zahlen gerutscht und kam nicht mehr aus der Verlustzone heraus, bis im Jahr 2014 unter dem Namen Loewe Technology der Neustart mit den Gesellschaftern Mark Hüsges und Boris Levin aus München begann. Er gelang durch konsequente Konzentration auf das Premium-Segment und zuverlässige Fertigung allein in Deutschland – im oberfränkischen Kronach. Verwendet werden für die Spitzengeräte OLED-Displays, die durch ihre selbstleuchtenden, organischen Pixel eine spektakuläre Bildqualität liefern. Anders als LCDs benötigen sie keine Hintergrundbeleuchtung. Sind sie aus, sind sie schwarz. Und das bei einer Reaktionszeit von weniger als einer Mikrosekunde.  Durch Dolby Vision™ liefern die Spitzengeräte Hochkontrastbilder (HDR) mit großer Tiefenwirkung. Das Ultra High Definition-Display in den aktuellen Loewe-TV-Geräten von 43 Zoll an (1,10 Zentimeter Bildschirmdiagonale) bietet eine viermal höhere Auflösung als die schon recht hoch auflösenden Full-HD-Geräte. Fotos oder Videos in Ultra-HD-Qualität werden via HDMI, USB-Stick, aus dem Heimnetzwerk oder auch mit der neuen Lumas-App in bisher von Fernsehgeräten nicht gekannter Auflösung und Schärfe dargestellt. TV-Signale, die nicht dem HD-Standard entsprechen, rechnet der Loewe Ultra HD Scaling Algorithmus von 1.920 x 1.080 Pixel auf 3.840 x 2.160 Pixel hoch. 

Der Ton der Topmodelle Bild 7 und Bild 9  kommt aus einer Soundbar. Mit kräftigen 120 Watt Musikleistung aus sechs Lautsprechern und zusätzlichen vier passiven Bassmembranen erzeugt sie einen raumfüllenden, voluminösen Klang. Der integrierte 5.1 Audio-Mehrkanaldecoder erspart die Anschaffung eines zusätzlichen AV-Receivers. Die Lautsprecher im Raum lassen sich durch eine optionales Funkübertragung ansteuern.

Loewe kooperiert mit dem Musik-Streamingdienst Tidal und bietet Zugriff auf mehr als 40 Millionen Musiktitel. Selbstverständlich lassen sich auch die üblichen Online-Videotheken einfach nutzen. 

Sender wechseln, Aufnahmen starten,  bequem über den Programme-Guide Lieblingsfilme auswählen oder für schnellen Zugriff auf Hintergrundinformationen laufender Sendungen: Mit der neuen Loewe-App, die es erst seit März gibt, die sich aufs Smartphone oder Tablet laden lässt, findet man sich rasch zurecht. Mit der App werden Smartphone oder Tablet übers häusliche WLAN zum mobilen TV. Über den Tuner des Loewe TVs können im Heimnetzwerk sämtliche TV-Sendungen live auf dem Mobile Device abgespielt werden. Eine weitere Besonderheit: die Mobile Recording-Funktion. Das bedeutet: Sendungen können zuhause, parallel zum laufenden Programm, oder auch von unterwegs, bequem über die neue App aufgenommen werden. Die DR+ Funktion ermöglicht dann das Abspielen von gespeicherten Inhalten aus dem DR+ Archiv auf dem TV-Gerät, Smartphone oder Tablet – damit nie wieder eine Lieblingssendung verpasst wird.

Mit der Loewe-App können mehrere Loewe-Geräte bedient werden. Die Senderlisten der jeweiligen TVs synchronisieren sich automatisch. Die App ist kompatibel für Android (ab Version 5.0) und iOS (ab Version 8.0) Smartphones und Tablets. Durch schnelles Pairing erkennt die App verfügbare Loewe Geräte im Heimnetzwerk und stellt automatisch alle erforderlichen Informationen und Funktionen bereit. Die neue Loewe app funktioniert mit allen Loewe TVs ab Chassis SL2xx mit neuester Softwareversion.

Ein ganz besonderer Effekt, den alle Zapper unter den Fernsehzuschauern lieben werden,  ist Loewe Instant Channel Zapping. Der Umschaltvorgang zwischen den Programmen dauert bei den meisten TV-Geräten quälend lang. Beim Instant Channel Zapping nutzt Loewe seine Dual-Tuner-Technik. Während auf einem Kanal ein Sender läuft,  lädt der zweite Kanal bereits den nächsten Sender vor. Beim Umschalten wird einfach das Bild gewechselt. 

Und wie bei Loewe schon immer: Die Fernseher sind auch richtig schön und edel, wenn sie aus sind –  und das sind sie die meiste Zeit. Egal, ob sie auf dem Boden oder dem Sideboard stehen oder an der Wand befestigt sind, schicke Lösungen vermeiden obendrein Kabelsalat. Bei den German Design Awards zeichnete der German Design Council am 10. Februar innovative und im Design wegweisende Produkte aus. Loewe bekam gleich fünf Awards. Drei Audio-Produkte, darunter der neue Wireless Aktivlautsprecher und Subwoofer Loewe klang 5 und der Loewe klang 1 Subwoofer, sowie die zwei High-End TV-Geräte Loewe bild 7 mit OLED-Technologie und Loewe Bild 1 erhielten die begehrte Industrieauszeichnung.

Wir haben Loewe-Geräte vorführbereit und wir bauen sie fachgerecht bei Ihnen auf, denn so viel Technik braucht nicht nur einen fachgerechten Anschluss, sondern auch eine kundige Einführung. Dafür stehen wir in der Hifi-Galerie JessenLenz.  Kommen Sie Hören und Sehen! Es wird Ihnen  mit einem Loewe bestimmt nicht vergehen.

Vier Mal Brahms

Wie nahe kommt eine exzellente Stereo-Anlage dem originalen Klang von Instrumenten? Um nicht weniger ging es bei einer gemeinsamen Veranstaltung von JessenLenz Media@home und der Musikhochschule Anfang August  in der Brahms-Villa. Zu hören waren neben einemBlüthner-Flügel aus dem Jahr 1856 ein moderner Steinway-Flügel und zwei Spitzen-Stereo-Anlagen der Berliner Audio-Firma Burmester.

Um es vorweg zu nehmen: Das Live-Erlebnis ist durch nichts zu ersetzen, aber aktuelle High-Tech-Anlagen können eben viel mehr als nur CDs abspielen. Live-Erlebnis, das hieß in diesem Fall nicht nur, Musik von verschiedenen Quellen und Instrumenten zu hören, das bedeutete für mehr als 50 Stammkunden der Firma auch anregende Gespräche, einen regen Erfahrungsaustausch bei Wein und Fingerfood, spannenden Hifi-Talk mit den Repräsentanten verschiedener Hersteller und eine Führung durch die aktuelle Ausstellung des Hauses durch ihren Kurator Stefan Weymar, den Musikbibliothekar des Brahms-Institutes. Von der Musikhochschule waren zudem anwesend Rektor Rico Gubler und Professor Diethelm Jonas

 Der Pianist Sergej Tscherepanov, Dozent an der Musikhochschule,  spielte auf zwei Flügeln einige Variationen aus op. 9 von Johannes Brahms. Einmal auf dem Blüthner-Flügel, einmal auf dem Steinway. Uwe Alander und André Gabriel von der Hifi-Manufaktur Burmester demonstrierten, wie naturgetreu Musikkonserven klingen können, wenn sie von einer guten Stereo-Anlage kommen. Zu hören war also vier Mal Brahms, zwei Mal davon von der Festplatte, zweimal von unterschiedlichen Flügeln. Von der Hifi-Galerie beantworteten Matthias Schulz und Joachim Jessen fachtechnische Fragen.

Davon, was einen aktuellen OLED Smart-TV von einem klassischen Fernsehapparat unterscheidet, konnte sich jeder im Foyer der Brahms-Villa selbst überzeugen. Zur Demonstration liefen Fernseher der Firma Loewe.  Damit sich nicht der falsche Ton knurrender Mägen ins musikalische Vergnügen mischte, hat Günter Weinberg Häppchen zubereitet, die in der Pause gereicht werden. Herr Weinberg hat an der Gewerbeschule in Lübeck Generationen von Köchen ausgebildet.

An diesem Abend fanden nicht nur Hifi-Begeisterte und Musikfreunde zusammen. Er machte auch deutlich, dass die Kunst ist auf die Technik angewiesen ist – und die Technik auf die Kunst. Brahms hat ja nicht etwa Musik hinterlassen, sondern Noten, Partituren. Erst der Interpret kann Musik daraus machen. Und ebenso wie sich der Künstler darum bemüht, der Intention des Komponisten gerecht zu werden, die Musik also möglichst so zu spielen, wie sie sich der Komponist vorgestellt haben mag, ebenso bemühen sich die Ingenieure und Techniker von Burmester, die Musik genauso aus den Lautsprechern klingen zu lassen, wie die Künstler sie gespielt haben. Beides ist alles andere als ein simpel und beide, Interpret wie Ingenieur, haben künstlerische Freiräume, beide nutzen Erfahrung, Intuition, beide wollen die Grenzen ihrer Technik ausloten. Der Musiker, der über den Konzertsaal hinaus wahrgenommen werden möchte, muss CDs aufnehmen oder im Fernsehen auftreten. Dazu braucht er Technik, und zwar eine Technik, die unverzerrt, nuancenreich und unbestechlich wiedergibt, was er spielt. Nur über Tonträger findet er den Weg ins Radio und in ihre Wohnzimmer. Wer Karriere machen möchte, muss veröffentlichen, „publish oder perish“ – „veröffentliche oder gehe unter“ – das gilt für Musiker ebenso wie für Wissenschaftler. Die Musikhochschule verfügt über  ein sehr gut ausgestattetes Tonstudio, in der ein ausgebuffter Profi hervorragende Tonkonserven produziert mit denen die Studenten für sich werben können. Im Archiv dieser Senatorenvilla liegen hunderte Tonträger.  Plattenfirmen – das Wort steht nicht nur für die gesamte Tonträgerindustrie, sondern auch für die Streaming- und Downloadportale – braucht laufend neue, die sie verkaufen kann, und immer ausgefeiltere Wiedergabegeräte, die immer feiner aufgelösten und unverfälschten Klang  versprechen. So ist ein jeder auf den anderen angewiesen. In der Brahms-Villa trafen Künstler, Publikum und die Technik als Vermittler einmal mehr zusammen.